"Todesritt der Brigade Bredow" (MMA, 54mm)
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"Todesritt der Brigade Bredow" (MMA, 54mm)
Hallo Figurenfreunde,
etwas, was ich besonders liebe beim Figurenhobby ist die Abwechslung. Hauptsächlich liegt mein Augenmerk auf den ollen Römern, aber auch für die Napoleonische Ära, Samurai und Fantasy kann ich mich begeistern. Und manchmal auch für Themen, die von den Figurenherstellern eher stiefmütterlich behandelt werden, wie der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Mein anderes momentanes Projekt (neben dem Centurio) behandelt dieses Thema.
Genauer gesagt geht es um eine Szene aus dem sogenannten "Todesritt der Brigade Bredow" während der Schlacht von Mars-la-Tour am 16. August 1870. Der Kommandeur der 12. Kavalleriebrigade, Generalmajor Adalbert von Bredow, erhielt den Befehl, die französische Artillerie und deren Reiterverstärkung azuszuschalten, da ein Einfall der Franzosen an der linken Flanke befürchtet wurde.
Von Bredow befahl seiner aus dem Altmärkischen Ulanenregiment Nr. 16 und dem Magdeburgischen Kürassier-Regiment Nr. 7 bestehenden Brigade, unter der Devise "Koste es, was es wolle" anzugreifen. Durch geschicktes ausnutzen des Terrains und die Sichtbehinderung durch den Rauch der Kanonen versuchten die Reiter unentdeckt möglichst nahe an die französischen Linien zu kommen. Ungefähr 1000 Meter davor brachen die heranstürmenden Preußen durch und verursachten eine weiträumige Panik unter den französischen Soldaten. Dies ging soweit, dass sie wahllos auf jeden Reiter feuerten, egal ob Freund oder Feind, was ein wirkungsvolles Eingreifen der französischen Reiterei verhinderte.
Die Brigade erfüllte ihren Auftrag, allerdings unter schweren Verlusten - es wird von ungefähr der Hälfte berichtet.
Die italienische Figurenschmiede MMA hat sich dieses Themas mit einer kleinen aber sehr feinen 54mm Vignette in Resin angenommen. Dargestellt wird ein Ulan mitten im Kampfgetümmel. Eine probeweise Zusammenstellung zeigt schon mal, dass die Dynamik und Dramatik der Szene auf dem kleinen Raum prima eingefangen wurde:
Das Material Resin hat durchaus seine Vorteile, da Details sehr scharf wiedergegeben werden können und auch Hinterschneidungen bis zu einem gewissen Grad kein Problem sind. Einer der Nachteile ist, dass es für Teile wie die Lanze des Ulanen nicht wirklich taugt - die ist krumm und schief. Also heißt es hier neu machen.
Die Spitze wird abgezwackt sowie die Bereiche vor und hinter dem mittleren Griffstück mit Handschlaufe. Ich wollte nicht einfach Messingrundprofil in der entsprechenden Stärke verwenden, da das bohren von 1,5 mm großen Löchern mir bei den filigranen Teilen zu riskant war. Also habe ich etwas getrickst. Als erstes wurden 1 mm Löcher gebohrt und Stifte aus entsprechend starkem Messingrundprofil eingesetzt:
Auf diese kann nun Messingrohr aufgeklebt werden. Das sich verjüngende Ende habe ich mit Modelliermasse dargestellt.
Beim Ulanen gefiel mir die vorgesehene Darstellung der Tschapkaschnüre nicht. Am Rücken angegossen, das letzte Stück zur Tschapka sollte mit einem einzelnen Resinteil dargestellt werden:
War mir zu statisch. Auf den meisten Darstellungen waren die Tschapkaschnüre getrennt voneinander schwingend dargestellt. So stellte ich mir das auch vor, da es der Dynamik der Szene einfach gut tut. Also habe ich die angegossenen Schnüre abgeschabt/geschliffen und sie mit 0,15 mm Kupferdraht neu gemacht. Bei der Gelegenheit wurde auch gleich mit einem Stückchen Bleidraht das fehlende Stück des Feldflaschenriemens ergänzt (hat der Modelleur vermutlich absichtlich weggelassen, da den Riemen an das Hohlkreuz anzumodellieren nicht gut ausgesehen hätte).
Bis die erste Farbe draufkommt, dauert es noch etwas, da einiges an kleinen bis winzigen Unsauberkeiten (Bläschen, Versatz) an den FIguren korrigiert werden muss. Und dabei ist Sorgfalt geboten, um die vielen kleinen Details nicht zu beschädigen.
etwas, was ich besonders liebe beim Figurenhobby ist die Abwechslung. Hauptsächlich liegt mein Augenmerk auf den ollen Römern, aber auch für die Napoleonische Ära, Samurai und Fantasy kann ich mich begeistern. Und manchmal auch für Themen, die von den Figurenherstellern eher stiefmütterlich behandelt werden, wie der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Mein anderes momentanes Projekt (neben dem Centurio) behandelt dieses Thema.
Genauer gesagt geht es um eine Szene aus dem sogenannten "Todesritt der Brigade Bredow" während der Schlacht von Mars-la-Tour am 16. August 1870. Der Kommandeur der 12. Kavalleriebrigade, Generalmajor Adalbert von Bredow, erhielt den Befehl, die französische Artillerie und deren Reiterverstärkung azuszuschalten, da ein Einfall der Franzosen an der linken Flanke befürchtet wurde.
Von Bredow befahl seiner aus dem Altmärkischen Ulanenregiment Nr. 16 und dem Magdeburgischen Kürassier-Regiment Nr. 7 bestehenden Brigade, unter der Devise "Koste es, was es wolle" anzugreifen. Durch geschicktes ausnutzen des Terrains und die Sichtbehinderung durch den Rauch der Kanonen versuchten die Reiter unentdeckt möglichst nahe an die französischen Linien zu kommen. Ungefähr 1000 Meter davor brachen die heranstürmenden Preußen durch und verursachten eine weiträumige Panik unter den französischen Soldaten. Dies ging soweit, dass sie wahllos auf jeden Reiter feuerten, egal ob Freund oder Feind, was ein wirkungsvolles Eingreifen der französischen Reiterei verhinderte.
Die Brigade erfüllte ihren Auftrag, allerdings unter schweren Verlusten - es wird von ungefähr der Hälfte berichtet.
Die italienische Figurenschmiede MMA hat sich dieses Themas mit einer kleinen aber sehr feinen 54mm Vignette in Resin angenommen. Dargestellt wird ein Ulan mitten im Kampfgetümmel. Eine probeweise Zusammenstellung zeigt schon mal, dass die Dynamik und Dramatik der Szene auf dem kleinen Raum prima eingefangen wurde:
Das Material Resin hat durchaus seine Vorteile, da Details sehr scharf wiedergegeben werden können und auch Hinterschneidungen bis zu einem gewissen Grad kein Problem sind. Einer der Nachteile ist, dass es für Teile wie die Lanze des Ulanen nicht wirklich taugt - die ist krumm und schief. Also heißt es hier neu machen.
Die Spitze wird abgezwackt sowie die Bereiche vor und hinter dem mittleren Griffstück mit Handschlaufe. Ich wollte nicht einfach Messingrundprofil in der entsprechenden Stärke verwenden, da das bohren von 1,5 mm großen Löchern mir bei den filigranen Teilen zu riskant war. Also habe ich etwas getrickst. Als erstes wurden 1 mm Löcher gebohrt und Stifte aus entsprechend starkem Messingrundprofil eingesetzt:
Auf diese kann nun Messingrohr aufgeklebt werden. Das sich verjüngende Ende habe ich mit Modelliermasse dargestellt.
Beim Ulanen gefiel mir die vorgesehene Darstellung der Tschapkaschnüre nicht. Am Rücken angegossen, das letzte Stück zur Tschapka sollte mit einem einzelnen Resinteil dargestellt werden:
War mir zu statisch. Auf den meisten Darstellungen waren die Tschapkaschnüre getrennt voneinander schwingend dargestellt. So stellte ich mir das auch vor, da es der Dynamik der Szene einfach gut tut. Also habe ich die angegossenen Schnüre abgeschabt/geschliffen und sie mit 0,15 mm Kupferdraht neu gemacht. Bei der Gelegenheit wurde auch gleich mit einem Stückchen Bleidraht das fehlende Stück des Feldflaschenriemens ergänzt (hat der Modelleur vermutlich absichtlich weggelassen, da den Riemen an das Hohlkreuz anzumodellieren nicht gut ausgesehen hätte).
Bis die erste Farbe draufkommt, dauert es noch etwas, da einiges an kleinen bis winzigen Unsauberkeiten (Bläschen, Versatz) an den FIguren korrigiert werden muss. Und dabei ist Sorgfalt geboten, um die vielen kleinen Details nicht zu beschädigen.
Gast- Gast
RE:"Todesritt der Brigade Bredow" (MMA, 54mm)
Danke für die Infos
Gruss Jedi
Gruss Jedi
Jedi- Anzahl der Beiträge : 155
Ort : 74226 Nordhheim
Laune : meistens gut
Re: "Todesritt der Brigade Bredow" (MMA, 54mm)
Hallo !
Mann, was für eine schöne Figur !!!
Bin sehr gespannt wie es weitergeht .
Wenn das Teil aus Zinn wäre würde ich es mir auch holen .Aber Resin ,...nö !
Gruß Detlev
Mann, was für eine schöne Figur !!!
Bin sehr gespannt wie es weitergeht .
Wenn das Teil aus Zinn wäre würde ich es mir auch holen .Aber Resin ,...nö !
Gruß Detlev
Gast- Gast
Re: "Todesritt der Brigade Bredow" (MMA, 54mm)
Bin sehr gespannt wie es weitergeht .
ICH AUCH !!!!!
Gruß
Lutz
Gast- Gast
Re: "Todesritt der Brigade Bredow" (MMA, 54mm)
Hallo Phillipp,
klasse Figur. In der der Tat gibt es wenige Figuren aus der Zeit um 1870/71. ´Wenn man böse denkt, könnte man ja meinen, dass die Franzosen hier extremen Einfluss auf die Figurenhersteller genommen haben.
Ich glaube vielmehr, dass diese geschichtliche Periode nicht so sonderlich spannend war, weil sie auch nicht lange andauerte. Die Preußen haben hier halt sehr schnell für recht eindeutige Ergebnisse gesorgt. Die napoleonische Ära ist da schon bedeutend spannender, gerade was die Anzahl der Nationen und Schlachten angeht. Umso erfreulicher ist die Tasache, dass Du Dich dem Thema widmest, natürlich auch deshalb weil ich Preußenfan bin.
Die Vignette ist in der Tat sehr detailgenau und verspricht schöne Ergebnisse. Bei meinen 1:72 Minis wandern die Lanzen sofort in den Müll. Ich benutze hier Drahtstäbe aus dem Blumenbedarf und drucke mir die Wimpel am Drucker aus.
Gruß,
Lars.
klasse Figur. In der der Tat gibt es wenige Figuren aus der Zeit um 1870/71. ´Wenn man böse denkt, könnte man ja meinen, dass die Franzosen hier extremen Einfluss auf die Figurenhersteller genommen haben.
Ich glaube vielmehr, dass diese geschichtliche Periode nicht so sonderlich spannend war, weil sie auch nicht lange andauerte. Die Preußen haben hier halt sehr schnell für recht eindeutige Ergebnisse gesorgt. Die napoleonische Ära ist da schon bedeutend spannender, gerade was die Anzahl der Nationen und Schlachten angeht. Umso erfreulicher ist die Tasache, dass Du Dich dem Thema widmest, natürlich auch deshalb weil ich Preußenfan bin.
Die Vignette ist in der Tat sehr detailgenau und verspricht schöne Ergebnisse. Bei meinen 1:72 Minis wandern die Lanzen sofort in den Müll. Ich benutze hier Drahtstäbe aus dem Blumenbedarf und drucke mir die Wimpel am Drucker aus.
Gruß,
Lars.
Königsdragoner- Anzahl der Beiträge : 432
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